Auch die Gesprächspartner einer aphasischen Person sind in der Kommunikation betroffen. Die „Spielregeln für Gespräche“ sind nicht mehr vorhanden. Dadurch können unvorhersehbare und unkontrollierbare Gefühle auftreten. Um diese Gefühle auffangen zu können, müssen sich erst neue Gewohnheiten entwickeln.

Allgemeine Hinweise

  • Zeigen Sie Respekt!

  • Versuchen Sie Wünsche und Bedürfnisse zu beachten

  • Behandeln Sie den Betroffenen als gleichwertige Person. Aphasiker sind keine Kinder, sie haben nur eine Sprachstörung!

  • Verhalten Sie sich normal, d.h. wie vor der Erkrankung

  • Sprechen Sie nicht für, sondern mit der/dem Betroffenen

Kommunikationsstrategien

  • Korrigieren Sie nicht

  • Sprechen Sie langsam und deutlich

  • Stellen Sie eindeutige Fragen „Möchtest du Pudding?“ statt: „Möchtest du Pudding oder Joghurt?“

  • Setzen Sie Gestik und Mimik ein

  • Halten Sie Blickkontakt

  • Wiederholen Sie wichtige Wörter

  • Machen Sie kurze und präzise Äußerungen

  • Sprechen Sie nicht lauter als gewohnt, die/der Betroffene ist nicht schwerhörig!

Wie können Sie Ihren Gesprächspartner besser verstehen?

  • Nehmen Sie sich Zeit, da Gesprächspausen, Suchprozesse oder Wortfindungsschwierigkeiten auftreten können

  • Bieten Sie Hilfe an, um Suchprozesse zu erleichtern bspw. durch Rückfragen

  • Stellen Sie eindeutige Fragen „Möchtest du Pudding?“ statt: „Möchtest du Pudding oder Joghurt?“

  • Achten Sie auf den Inhalt, nicht auf die Form

  • Überlegen Sie in welcher Situation und Umgebung Sie sich befinden

  • Sagen Sie, wenn Sie etwas nicht verstanden haben

  • Bestätigen Sie verstandene Äußerungen z. B. durch Nicken oder Äußerungen wie „Hm“, „Ja“

Umweltfaktoren

  • Schalten Sie Hintergrundgeräusche aus z.B. Fernseher

  • Vermeiden Sie Gruppengespräche, Zweiergespräche sind einfacher für Sie und die aphasische Person