für Angehörige

Aphasie und ihre Auswirkungen auf Angehörige

Aphasie betrifft nicht nur die Betroffenen direkt, sondern auch ihre Familien und Freunde. Die gewohnte Kommunikation wird gestört, gemeinsame Träume und Pläne können unerreichbar erscheinen, und die emotionale Belastung steigt erheblich an.

Ein gut erholter und seelisch gesunder Angehöriger ist die beste Unterstützung für einen Menschen mit Aphasie. Es ist wichtig, sich regelmäßig Pausen zu gönnen, um langfristig Unterstützung bieten zu können.

Belastung und Anpassung

Angehörige stehen vor vielfältigen Herausforderungen und benötigen Geduld und Verständnis, um sich an die neue Realität anzupassen:

Emotionaler Stress
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Die emotionale Bewältigung der neuen Situation ist oft am intensivsten.

Beeinträchtigung des Betroffenen
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Die Anpassung an die veränderte Kommu­nikations­fähig­keit.
Einsamkeit
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Das Gefühl des Alleinseins und des Missverständnisses.

Fehlende Unterstützung
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Sowohl psychosozial (9%) als auch im Alltag (4%).

Eigene Behinderung
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Eigene gesundheitliche oder physische Einschränkungen.

Betreuungsaufgaben
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Die Menge an Pflege, die der Betroffene benötigt.

Das Familiengefüge kann sich durch Aphasie ändern. Eine Neuausrichtung der Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie ist oft notwendig. Es ist wichtig, dass diese Anpassungen mit Respekt und unter Einbeziehung aller Familienmitglieder, einschließlich der Betroffenen, vorgenommen werden. Eine Überbeanspruchung oder übermäßige Fürsorge kann nicht nur die Unabhängigkeit des Betroffenen einschränken, sondern auch andere Familienmitglieder belasten. Das Ziel sollte sein, dem Betroffenen so viel Selbständigkeit wie möglich zu ermöglichen.

Innerhalb der Familie

Außerhalb der Familie

Soziale Bindungen außerhalb der Kernfamilie können ebenfalls betroffen sein. Die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit des Betroffenen kann dazu führen, dass soziale Kontakte vernachlässigt werden, was zu Isolation führen kann. Es ist entscheidend, dass nicht nur die engsten Angehörigen über die Aphasie informiert sind, sondern auch das erweiterte soziale Umfeld, um Verständnis und Unterstützung zu fördern.

Verhaltensstrategien für Angehörige​

Aphasie verändert die Kommunikation tiefgreifend und kann sowohl für den Betroffenen als auch für ihre Kommunikationspartner zu unvorhersehbaren Gefühlen führen. Während die sprachliche Struktur beeinträchtigt ist, bleiben andere Kommunikationsmittel wie Mimik, Gestik und Körperhaltung effektiv. Da die gewohnten „Spielregeln für Gespräche“ nicht mehr gelten, ist es von zentraler Bedeutung, die Kommunikationsgewohnheiten neu zu gestalten und anzupassen, um ein effektives Verständnis zu gewährleisten.

Entlastungstipps für Angehörige

Die Diagnose Aphasie trifft nicht nur die Betroffenen, sondern verändert auch das Leben ihrer Angehörigen nachhaltig. Es kann schnell passieren, dass Angehörige sich selbst zurückstellen, um zu unterstützen. Dies kann zu Überlastung, Erschöpfung und Schuldgefühlen führen, wenn sie Zeit für sich selbst beanspruchen.

1. Kontakt halten

Suchen Sie den Austausch mit anderen, um Abstand von der aktuellen Situation zu gewinnen.

2. Angehörigen­gruppen

Schließen Sie sich Gruppen an, die speziell für Angehörige geschaffen wurden.

3. Selbstfürsorge

Erkennen Sie, was Ihnen guttut, und gönnen Sie sich diese Momente.

4. Realistische Erwartungen

Verstehen Sie, dass nicht jeder Ihre Situation vollständig nachvollziehen kann.

5. Freiräume schaffen

Nehmen Sie sich regelmäßige Auszeiten, um sich zu erholen und neue Energie zu sammeln.

6. Abwechslung genießen

Suchen Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und von der täglichen Belastung ablenken.

7. Unterstützung suchen

Wenn Sie merken, dass es zu viel wird, zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten.